Ausstellungen des Kulturgeschichtliches Museum im Jahr 2009

"Garrison Project: drawdown - Der Abzug"

Ausstellung vom 17.5.2009 bis zum 26.7.2009

Das Kulturgeschichtliche Museum präsentiert vom 17.5.2009 bis zum 26.7.2009 die Ausstellung: "Garrison Project: drawdown - Der Abzug" mit Fotografien von Nicole Blaffert und Franz Wamhof zum Abzug der britischen Streitkräfte in Osnabrück. Sie sind das Ergebnis einer einjährigen Beobachtung und zeigen die Gebäude und Einrichtungen während und nach der Räumung. Dank der freundlichen Kooperation mit den Angehörigen der 4th Mechanized Brigade hatten sie die Möglichkeit, die Übergänge zukünftiger Abwesenheit zu beobachten und mit einer Porträtserie die menschliche Seite dieses Abzugs zu verdeutlichen. Mit dieser Ausstellung im Kulturgeschichtlichen Museum wandelt sich etwas deutlich in Historie, was in der benachbarten Villa Schlikker im Jahr 1945 als Zukunft begann. Die Villa war Sitz des ersten Stadtkommandanten der Osnabrücker Garnison.
(Pressetext der Stadt Osnabrück)

"Lachen im Dunkeln - Das Lager Westerbork 1942-1945"

Ausstellung vom 1.2.2009 bis zum 19.4.2009

Vom 1.2.2009 bis zum 19.4.2009 präsentiert das Kulturgeschichtliche Museum Osnabrück in der Villa Schlikker - dem "Haus der Erinnerung" - die Wanderausstellung des Erinnerungszentrums Lager Westerbork (Herinneringscentrum Kamp Westerbork) "Lachen im Dunkeln - Das Lager Westerbork 1942-1945".
In den Jahren 1942 bis 1944 wurden von dem Polizeilichen Durchgangslager Westerbork in den Niederlanden mehr als 100.000 niederländische und deutsche Juden sowie eine kleine Gruppe Sinti und Roma deportiert. Nur 5.000 überlebten die Schrecken der Konzentrations- und Vernichtungslager. In den Niederlanden ist die Geschichte des Lagers Westerbork untrennbar mit der Geschichte der Schoah verbunden.
Um die wahren Absichten der bevorstehenden Deportation zu verschleiern, wurde der Anschein erweckt, als fände im Lager ein normaler städtischer Alltag statt. Während die Lagerinsassen in den verschiedenen Industriebaracken arbeiteten, besuchten die Kinder die Schule. Es gab einen Spielplatz, ein Lagergeschäft, Musik- und Kabarettveranstaltungen und Sportturniere. All dies erzeugte bei den Lagerinsassen die trügerische Hoffnung, sie seien durch eine gute Anstellung im Lager unabkömmlich. Dies erwies sich jedoch als falsch. Nahezu alle Lagerinsassen standen früher oder später auf den Transportlisten. Noch in den Deportationszügen beruhigten sich die Menschen über ihre Abfahrt aus Westerbork hinaus mit der Illusion, dass der Schulbesuch ihrer Kinder irgendeinen rationalen Zweck gehabt haben könnte.
Heute ist gerade der Kontrast zwischen der trügerischen Hoffnung der Lagerinsassen und den tatsächlichen Geschehnissen unfassbar. Er ist besonders beeindruckend in Filmaufnahmen dokumentiert. Der "Westerborkfilm" von 1944 zeigt Bilder vom Alltagsleben in Lager, aber auch Szenen abfahrender und eintreffender Deportationszüge. Diese Filmaufnahmen, die als Rohmaterial vorliegen und nicht zu Propagandazwecken umgeformt wurden, sind einzigartig.
Das "Erinneringszentrum Lager Westerbork" hat über den trügerischen Alltag des Lagers Westerbork eine Ausstellung erstellt. Im Zentrum stehen die verschiedenen Freizeitbeschäftigungen. Anhand von Tonbandaufnahmen, Zeichnungen, Fotos und dem erwähnten Filmmaterial kommen die krassen Gegensätze des Lagers zwischen dem Alltag der "Stadt auf der Heide” und den Deportationen zum Ausdruck.
Vor allem von der "Bühne Lager Westerbork", an der die bekannten Berliner Künstler Willy Rosen, Erich Ziegler und Max Ehrlich gearbeitet haben, sind umfangreiche Materialien erhalten. Fotos, Zeichnungen, Liedtexte, Filmmaterial, Bauzeichnungen, Bühnenbildentwürfe und Zeitzeugenberichte liefern ein nahezu lückenloses Bild einer der gezeigten Revuen.
Zur Ausstellung ist das Buch von Dirk Mulder und Ben Prinsen "Lachen im Dunkeln. Amüsement im Lager Westerbork" (Münster 1997) erschienen.
(Pressetext der Stadt Osnabrück)

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