Susanne Heitmann zeigt ihre Ausstellung "Zwischen Zeit" in der Osnabrücker GALERIE schwarz | weiss

Wer derzeit die GALERIE schwarz | weiss betritt, erhält einen "Gutschein für eine Zwischen Zeit". Er ist als Geschenk an sich selbst gedacht. Die Definition, ob es eine kleine Auszeit, ein längerer Ausstieg oder ein erholsames Intermezzo werden soll, überlässt die Initiatorin der Aktion, Susanne Heitmann, den Empfängern des Gutscheins. Sie betrachtet ihn als eine Metapher, als eine indirekte Aufforderung, sich selbst in Zeiten von Stress und Horror etwas Gutes zu tun.

"Zwischen Zeit" heißt auch die Ausstellung mit aktuellen Bildern von Susanne Heitmann in der GALERIE schwarz | weiss. Einen Korridor öffnet die Malerin, in dem sich der Besucher mit menschlichen Schicksalen auseinandersetzt, mit Kontroversen, mit der Suche nach sich selbst und der Suche nach einem Moment der Ruhe und des Friedens. Großformatig begegnet man einer verzweifelten Frau, die ein schmerzverzerrtes Antlitz offenbart. Begeistert und von einer überbordenden Lebensfreude gekennzeichnet präsentiert sich dagegen eine Frau in einem blauen Kostüm, die ihre Arme hochwirft und enthusiastisch den Mund öffnet: "Get it, Rose".

Junge Leute in einer Traumlandschaft mit Pinguin, ein nachdenklicher Jugendlicher, der mit gesenktem Haupt vor sich hintrottet, ein Mann, der, in unbestimmter Landschaft stehend, den Blick in die Ferne richtet, ein Fußballspieler, der bewegungsreich den Ball jongliert – Heitmann beschäftigt sich mit dem Innenleben der Menschen, den seelischen Bewegungen, die meist erst auf den zweiten Blick zu entdecken sind.

Der grobe Strich, mit dem sie komponiert, ist nach wie vor charakteristisch für Heitmanns Stil. Das zeigt sich auch in einer Werkgruppe, in der keine Menschen vorkommen: Landschaften stellt sie den menschlichen Gefühlsausbrüchen gegenüber, abstrakte Landschaften, die auch mal in Schwarz-Weiß daherkommen und etwas Meditatives haben wie japanische Holzstiche.

GALERIE schwarz | weiss (Redlingerstr. 4): "Zwischen Zeit". Ölbilder von Susanne Heitmann. Bis 11. März, Mo.–Fr. 10–18 Uhr, Sa. 10–14 Uhr, Infos unter www.galerie-schwarz-weiss.de