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Archiv für News und Neues aus Juli 2009

Archivierte News, Berichte, Meldungen und Informationen der GALERIE schwarz | weiss zur Kunst, Künstlern, Ausstellungen und Kunstszene Osnabrück des Monats Juli 2009.

"Laufbilder/run the paint" von Eric de Nie

- Stadtgalerie Osnabrück

27.7.2009 - Die Stadtgalerie Osnabrück zeigt in der Zeit vom 27.7.2009 bis zum 2.8.2009 in der Folge des Künstleraustauschprojekts zwischen Haarlem und Osnabrück den Haarlemer Künstler Eric de Nie mit Malerei und Zeichnungen in der Ausstellung "Laufbilder/run the paint". Im vergangenen Jahr wurde in der Galerie Spaarnstad in Haarlem, der niederländischen Partnerstadt Osnabrücks, die Ausstellung "Werken met printmedia" des Osnabrücker Künstlers Hans Jürgen Simon gezeigt.

Verfahren gegen den Künstler Ottmar Hörl eingestellt

22.7.2009 – Das Verfahren gegen den Kunstprofessor und Künstler Ottmar Hörl wurde eingestellt. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelte gegen ihn, wegen des Verdachts der Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen, da die gartenzwerggroße Skulptur "Poisoned" den "Hitler-Gruß" zeigt. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wird nun aber doch nicht wegen der "Hitler-Gruß"-Zwerge ermitteln, denn der Künstler habe mit den Zwergen den Nationalsozialismus der Lächerlichkeit preisgegeben und sei deshalb nicht zu bestrafen. Schon im Vorfeld äußerte sich der Sprecher der Staatsanwaltschaft Nürnberg Herr Wolfgang Träg mit der Prognose: "... wenn ein solches Symbol erkennbar und offensichtlich verwendetet wird, um Kritik an dieser Organisation zu üben, also gerade eine Einstellung gezeigt wird die gegen diese Organisation gerichtet ist, dann ist der Tatbestand nicht erfüllt. Und man kann natürlich beim Gartenzwerg in Verbindung mit dem Hitlergruß argumentieren, das es darum geht, eben gerade die Geringschätzung gegenüber dieser Organisation zu Ausdruck zu bringen, sodass der Tatbestand nicht erfüllt sein dürfte."

Muss ein Gartenzwerg nun ins Gefängnis?

- "Poisoned"-Zwerg von Ottmar Hörl bei der Staatsanwaltschaft angezeigt

17.7.2009 - Muss ein Gartenzwerg nun ins Gefängnis? Für die Kunstausstellung Lineart in Gent, Belgien vom 5.12.2008 bis zum 9.12.2008 entwickelte der Nürnberger Kunstprofessor Ottmar Hörl eine Installation aus 600 "Poisoned"-Zwergen, welche den rechten Arm erheben.
Und eben diese Geste bewirkte, dass der "Poisoned"-Zwerg von Ottmar Hörl bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wurde. Mit der Kunst-Installation "Dance of the Devil" bestehend aus 600 "Poisoned"-Zwergen wollten die Belgier auf die Gefahren eines latent versteckten Rechtsradikalismus aufmerksam machen.
"Der Zwerg zeigt, dass die von ihm symbolisierte Art des Denkens immer noch Teil unserer Gesellschaft ist. Wir sollten nicht die Augen verschließen, dass die faschistische, die diktatorische Konstante in einer Gesellschaft, das "Führer-Prinzip", das Streben, Menschen zu manipulieren oder Menschen zu diktieren, dass diese Idee latent gefährlich ist und in unserer Gesellschaft nach wie vor vorhanden ist. Das heißt, dass alles, was in der Geste des Zwerges enthalten ist, immer noch Teil unseres gesellschaftlichen Modells ist."
Ottmar Hörl anlässlich seiner Installation "Dance of the Devil", Lineart Gent, 2008
Vor diesem Hintergrund stieß die Installation in Gent auf eine positive Resonanz. Auch als sie danach im italienischen Bozen gezeigt wurde, taugten die "Poisoned"-Zwerge von Ottmar Hörl ebenfalls nicht zu einem Skandal, wie auch danach bei der Präsentation im bayerischen Aschaffenburg.
Seit gestern jedoch beschäftigt sich nun aber die Nürnberger Staatsanwaltschaft mit den "Poisoned"-Zwergen, denn es ist ein Ermittlungsverfahren gegen Ottmar Hörl eingeleitet worden, wegen des Anfangsverdachtes der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Die Rechtslage ist nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft jedoch nicht eindeutig so Justizsprecher Wolfgang Träg: "Ob ein Straftatbestand vorliegt, ist sehr vom Einzelfall abhängig."
Ottmar Hörl zu seinem "Poisoned"-Zwerg: "So ist auch mein persönliches Verhältnis zu dem "Poisoned"-Zwerg ausgesprochen neutral. Ich verkünde keine Postulate, keine Ideologien, kein Programm. Ich verkünde eine Idee, die ich in die Gesellschaft einspeise, damit diese sich ihr eigenes Programm macht. Ob ein Mensch diesen Zwerg als ironische Position ansieht, ob er ihn so ernst nimmt, dass er beleidigt ist, welche Art von Gefühlen die Menschen bei der Betrachtung oder Kommunikation mit dieser Figur einnehmen, steht nicht mehr in meinem Zusammenhang." Bleibt also die Frage: Muss der Gartenzwerg nun ins Gefängnis?

Ende für den "Piepenbrock Preis für Skulptur"

- Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock

8.7.2009 – Seit 1988 vergibt die Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock alle zwei Jahre den "Piepenbrock Preis für Skulptur" und den "Piepenbrock Förderpreis für Skulptur". In den Jahren 1988 bis 1996 erfolgte die Preisvergabe in Osnabrück, seit 1998 in Berlin. Nun wird dieser bedeutenden Kunstpreis leider aufgrund der akuten schweren Alzheimer-Erkrankung des Stifters Hartwig Piepenbrock nicht mehr vergeben. Danken muss man dem 72-jährigen Unternehmer, Kunstsammler und Kunstmäzen Hartwig Piepenbrock, dem 2002 den Ehrendoktor der Universität der Künste (UdK) verliehen wurde, für sein langjähriges intensives Engagement für die Kunst. Mit der, mit 50.000 Euro in Europa höchst dotierten Auszeichnung für skulpturale Kunst setzte sich der Kunstmäzen das Ziel, dem plastischen Schaffen in Deutschland zu einem höheren Stellenwert zu verhelfen. Mit dem Förderpreis unterstützte er bewusst und gezielt junge Talente, welche im Rahmen ihrer künstlerischen Ausbildung Begegnungen mit der "klassischen Bildhauerei" und einem traditionellen Verständnis von Skulptur konfrontiert und von diesem beeinflusst wurden. Die Preisträger des "Piepenbrock Preis für Skulptur" sind Max Bill (1988), Ernst Hermanns (1990), Alf Lechner (1992), Franz Erhard Walther (1994), Erwin Heerich (1996), Ulrich Rückriem (1998), Eduardo Chillida (2000), Tonny Cragg (2002), Dani Karavan (2004), Rebecca Horn (2006) und Katharina Fritsch (2008). Jetzt sollen die Gelder in eine Stiftung zur Erforschung der Demenzkrankheit einfließen.

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