Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012
Ausstellung im Kunstgebäude der Universität Osnabrück
vom 15.12.2012 bis zum 20.12.2012
Die für den Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012 nominierten Arbeiten sind in der Zeit vom 15.12.2012 bis zum 20.12.2012 im Kunstgebäude der Universität Osnabrück in der Seminarstraße 33, täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu besichtigen. Auch in diesem Jahr gibt es ein Rahmenprogramm. Am Sonntag den 16.12.2012 um 14:00 Uhr gibt es im Zeichensaal die Auktion studentischer Werke. Am Montag den 17.12.2012 ab 19:00 Uhr ist "Strickabend" im großen Zeichensaal. Am Dienstag den 18.12.2012 bei Spiel und Bühne ab 19:00 Uhr "Kurzfilmabend" mit Filmen von Studenten. Mittwoch der 19.12.2012 ist ab 19:00 Uhr "Imrovisationstheather" im Großen Zeichensaal. Donnerstag den 20.12.2012ab 15:00 Uhr werden die neuen Lehrkräfte vorgestell: Prof. Dr. Andreas Brenne, Ruppe Koselleck und Anna Stern.
Das Kunst Cafe im großen Zeichensaal ist geöffnet, Samstag bis Donnerstag von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr.
Führungen durch die Ausstellung finden Samstag bis Donnerstag um 11:00 Uhr und 17:00 Uhr statt. Gruppenführungen nach Vereinbarung. Treffpunkt ist der Hauppteingang.
Jury des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012
Die Jury des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012 zur Vergabe der Auszeichnung besteht aus:
Prof. Dr. Claus Rainer Rollinger, Präsident der Universität Osnabrück
Maria-Theresia Piepenbrock, Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock, Berlin
Ursula Bode, Kunstkritikerin, Essen
Prof. Klaus Drierßen, Universität Hildesheim
Prof. Dr. Hans-Joachim Manske, Städtische Galerie Bremen
Prof. Thomas Rentmeister, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Freier Künstler, Berlin
Preisverleihung des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012
Die Eröffnung der Ausstellung und Preisverleihung des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012 findet am Freitag den 14.12.2012 ab 18:00 Uhr, im Studio Szenische Kunst [3. Etage], des Fach Kunst der Universität Osnabrück statt.
Zur Begrüßung der Preisverleihung sprechen Herr Prof. Dr. Claus Rainer Rollinger, der Präsident der Universität Osnabrück und Herr Apl. Prof. Thomas Rohrmann vom Fachbereich Kunst an der Universität Osnabrück. Im Anschluss hält Herr Prof. Dr. Raimund Stecker, Direktor des Lehmbruck Museum Duisburg einen Vortrag zum Thema "Warum fragt eigentlich keiner, was Kunst ist?".
Leider konnte Frau Maria-Theresia Piepenbrock von der Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock Berlin, in diesem Jahr nicht persönlich die Gewinner des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012 bekannt geben und die Preise verleihen. So übernahm Herr Prof. Dr. Claus Rainer Rollinger die ehrenvolle Aufgabe und eröffnete die Ausstellung und übergab den Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012 an die drei Erstplazierten.
Fotoimpressionen des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012
Die Preisträger des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012
Tim Roßberg (Szenische Medienkunst), Inga Marggraf (Malerei/Installation), Isabel Sebeikat (Bildhauerei)
Die für den Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012 vorgeschlagenen Studierenden wurden vorgeschlagen von den Lehrenden des Fachbereichs Kunst an der Universität Osnabrück:
Malerei
Prof. Dr. Hartmut Girke
Prof. Sigrun Jakubaschke-Ehlers
Apl. Prof. Thomas Rohrmann
Bildhauerei
Prof. Rainer Hagl
Szenische Kunst
Prof. Dr. Barbara Kaesbohrer
Visuelle Medien
Prof. Claude Wunschik
Fotografie
Friederike von Behren
Prof. Klaus Sliwka
nominiert wurden im Jahr 2012:
Malerei
Fiete Jonas Keil, Gesa Bonnke, Henning Bekermann, Luise Groth, Merle Miethig, Ronja Patzer, Inga Marggraf, Valentina Ulnyrow, Kristina Heckmann, Jan Hendrik Brinkmann, Irina Martyshkova, Leonie Glatz, Anna Horreis, Franziska Finke, André Hüneburg
Bildhauerei
Maresa Lohe, Mirja Ozolnieks, Carolin Enax, Isabel Sebeikat
Druckgrafik
Irina Martyshkova, Julia Flachmeyer gen. Koch, Helge Liebsch, Brigitte Meyen, Julia Ortmeyer, Jan Hendrik Brinkmann
Szensiche Kunst | Medienkunst
Tim Roßberg, Brigitte Meyen, Merle Miethig, Inga Marggraf, Erik Bölscher, Valentina Ulnyrow
Visuelle Medien
Maike Wölfl, Ronja Patzer, Marina Remark, Corinna Siebert, Zeynep Yildiz, Vera Hohlt, Silke Ubben, Sandra Huster, Anika Heller
Fotografie
Isabel Sebeikat, Anina-Carolin Meyer, Nora Barsch, Julia Flachmeyer gen. Koch, Frauke Wintermann, Victoria Gentsch, Helge Liebsch, Leonie Glatz, Inga Helmig, Friederike Korfmacher, Meike Münck
Pressespiegel des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2012
"Piepenbrock-Förderpreise im Fachgebiet Kunst der Universität vergeben"
von Dr. Stefan Lüddemann in der Neue Osnabrücker Zeitung vom 14.12.2012
Eine Woche Ausstellung
Richtig gute Kunst treibt den Puls. Das weiß auch Brigitte Meyen. In ihrem Beitrag zur Ausstellung der Kandidatinnen und Kandidaten für den Piepenbrock-Preis inszeniert die Studierende ihre Grafiken – und den Herzschlag gleich dazu.
Besucher dürfen den schmalen Gang, in dem Meyen ihre Radierungen gehängt hat, nur einzeln betreten. Sie stehen zwischen Bildern von Menschen im emotionalen Ausnahmezustand. Dazu wummert per Soundinstallation ein Herzschlag, keucht stoßweise flacher Atem. Ganz schön dringlich, diese Kunst.
Auch wenn Brigitte Meyen keinen der Piepenbrock-Förderpreise gewonnen hat – ihr Beitrag ist dennoch beispielhaft. Denn er markiert den sichtbaren Trend, nicht nur einzelne Werke auszustellen, sondern gleich Gruppen zu bilden oder ganze Umgebungen mit zu inszenieren. Das gelingt mal besser, mal schlechter, zuweilen hingegen eindrucksvoll.
Inga Marggraf hat eines der Ateliers in dem Gebäude des Fachgebietes Kunst zu einem kleinen Landschaftserlebnis umgebaut. Der Besucher läuft über Erde, schlängelt sich zwischen transparenten Bändern und Videobildern hindurch. Marggraf macht den ganzen Raum zur Kunsterfahrung, integriert verschiedene Medien. Das ist auf der Höhe der Zeit. Eine derart ganzheitliche Arbeitsweise entspricht allerdings erst seit kurzer Zeit den Standards im Fachgebiet Kunst.
Mut zur Installation zeigen auch Erik Bölscher und Valentina Ulnyrow. Bölscher zeigt das Video einer wüsten Computerverschrottung. Rings um den Bildschirm hat der Studierende den Elektronikmüll aufgeschüttet und mit einem Baseballschläger gleich das Tatwerkzeug mit dazu gelegt. Ulnyrow zeigt das Video eines Gesichts und seiner unheimlichen Verwandlungen. Ob bandagiert oder als Blase – mit dem Gesicht verändert sich die Identität der Person. Besonders bemerkenswert: Sowohl Bölscher als auch Ulnyrow besetzen keine Atelierräume, sondern inszenieren ihre Arbeiten bewusst in Nischen und Nebenräumen. Das ist mutig. Respekt.
Dagegen fällt mancher Hauptraum deutlich ab. Besonders auffällig in diesem Jahrgang: Die Malerei, lange Jahre deutlich im Mittelpunkt des Fachgebietes, fällt im Vergleich zu den Arbeiten aus den anderen Kunstgattungen teilweise ab. Immerhin hält die Grafik Schritt, insbesondere durch die Holzschnitte von Helge Christian Liebsch und die Radierungen von Julia Ortmeyer.
Ganz auf komponierte Figurenensembles haben sich diesmal die Bildhauerinnen konzentriert. Der schwarz-weiße Raum von Isabel Sebeikat, mit deutlichen Bezügen zum Konstruktivismus gestaltet, erhielt erwartungsgemäß eine der Auszeichnungen. In eine ähnliche Richtung orientierten sich Meresa Lohe und Carolin Enax mit ihren Studien zum weiblichen Torso.
Malerei, Bildhauerei, Grafik, Foto: Das Angebot zum Piepenbrock-Förderpreis ist sauber sortiert. Doch wo ist der Beitrag, der alle Ordnungen gegen den Strich bürstet? Es gibt ihn jedenfalls – im dritten Stock. Henning Bekermann holt im Zeichensaal zur großen Lebenscollage aus. „Larger than life“ – darunter macht es Bekermann nicht, collagiert munter Bildfundstücke und Textfetzen zur wilden Abrechnung mit allen denkbaren Themen von Karriere bis Sex.
Das große Bilder-Mobile gewinnt keinen Preis, bringt aber das Lebensgefühl einer Generation auf den Punkt. „Aus Dir wird nichts. Von wegen: Manchmal läuft es genau andersrum“, heißt es auf einer Pappkarte neben dem gelackten Porträt von Casting-Berühmtheit Luca Hänni. Ganz schön krass, ganz schön treffend.
Die Piepenbrock-Förderpreise 2012: 1. Preis: Tim Roßberg (Szenische Medienkunst); 2. Preis: Inga Marggraf (Malerei/Installation); 3. Preis: Isabel Sebeikat (Bildhauerei). Für diese drei Preise stehen insgesamt 4000 Euro zur Verfügung. Darüber hinaus erfolgen folgende Ankäufe: Marina Remark (zwei Siebdrucke zur Architektur des Felix-Nussbaum-Hauses), Silke Ubben (Siebdrucke Landschaftsräume 1–5), Julia Ortmeyer (Druckgrafik).