Piepenbrock Kunst Förderpreis 2014
Ausstellung im Kunstgebäude der Universität Osnabrück
vom 14.12.2014 bis zum 17.12.2014
Die für den Piepenbrock Kunst Förderpreis 2014 nominierten Arbeiten sind vom 14.12.2014 bis zum 17.12.2014
im Kunstgebäude der Universität Osnabrück in der Seminarstraße 33,
täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu besichtigen.
Auch in diesem Jahr gibt es ein Rahmenprogramm mit Führungen und Abendveranstaltungen. Termine werden über ein Programmblatt und Aushang bekanntgegeben.
Gruppenführungen nach Vereinbarung
Jury des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2014
Die Jury des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2014 zur Vergabe der Auszeichnung besteht aus:
Prof. Dr. May-Britt Kallenrode, Vizepräsidentin der Universität Osnabrück
Maria-Theresia Piepenbrock, Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock, Berlin
Ursula Bode, Kunstkritikerin, Essen
Prof. Klaus Drierßen, Universität Hildesheim
Prof. Thomas Rentmeister, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Freier Künstler, Berlin
Preisverleihung des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2014
Die Eröffnung der Ausstellung und Preisverleihung des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2014 findet schon am Freitag den 12.12.2014 ab 18:00 Uhr, im Studio Szenische Kunst [3. Etage], des Fach Kunst der Universität Osnabrück statt.
Zur Begrüßung der Preisverleihung sprechen FrauProf. Dr. May-Britt Kallenrode, die Vizepräsidentin der Universität Osnabrück und Herr Prof. Dr. Andreas Brenne vom Fachbereich Kunst an der Universität Osnabrück.
Im Anschluss hält Frau Christina Végh, Direktorin der Kestnergesellschaft Hannover, einen Vortrag zum Thema "Wo findet Kunst statt, wie entsteht ein künstlerisches Werk? Das Format "Ausstellung" als ein möglicher Katalysator".
Piepenbrock Kunst Förderpreis 2014 - Fotoimpressionen
Pressespiegel des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2014
"Uni Osnabrück: Piepenbrock-Kunstförderpreise verliehen"
Drei Preise für den Mut zur Gegenwart
von Dr. Stefan Lüddemann in der Neue Osnabrücker Zeitung vom 12.12.2014
Piepenbrock-Förderpreise am Fachgebiet Kunst der Universität Osnabrück: Die Preise gehen an Inga Helming, Tobias Kirchhof und Zauri Matikashvili.
Der Kunstförderpreis der Piepenbrock-Unternehmensgruppe geht an Personen. Zuweilen teilen sich aber auch ganze Kunstgenres in Gewinner und Verlierer. Die Jury hat in diesem Jahr Malerei und Film ausgezeichnet. Skulptur und Installation gingen leer aus. Vollkommen zu Recht. Die Ausstellung der Studierenden des Fachgebietes Kunst der Universität Osnabrück ist in diesem Jahr nicht nur im Seminargebäude in der Seminarstr. 33, sondern auch im Gebäude der ehemaligen Hypo Vereinsbank am Neuen Graben zu sehen. Dort haben die Studierenden der Bildhauerei über 300 Quadratmeter neuen Platz, um ihre Arbeiten zu inszenieren. Am neuen Ort zeigen die Studierenden allerdings das Uralte. Ob Hannah Strauss, Carolin Enax oder andere – die Plastiken der Studierenden wiederholen die Formensprache der klassischen Bildhauermoderne von Jean Arp bis Henry Moore. Obendrein sind die schneeweißen Gipse teilweise vor schwarzen Tüchern präsentiert. Das Resultat: ein erstaunliches Recycling der Fünfzigerjahre ohne den mindesten Gegenwartsbezug. Hinzu kommt Matthias Marquardts Installation "The Honey Project", eine wilde Mixtur aus Heiligem Gral und Reminiszenzen an Beuys’ "Honigpumpe". Das Problem: Die Arbeit funktioniert einfach nicht.
Genau das darf von Zauri Matikashvilis Malerei-Installation "rechte obere Ecke schwarz malen" nicht gesagt werden. In feinsinniger Anspielung auf Sigmar Polkes Informel-Parodie "Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!" buchstabiert Matikashvili einen ganzen Kanon an Malerei-Idiomen virtuos durch, hängt die ganze Galerie in den Flur und inszeniert die eigentliche Galerie als alles Licht schluckenden Schwarzraum wie einen Müllschlucker der jüngeren Kunstgeschichte. Das ist klug gedacht, bestens gemacht und damit absolut preiswürdig.
Mutige Konzeption, Gespür für Zeitthemen und technische Fertigkeit: Mit dieser Kombination überzeugen auch die weiteren Preisträger, beide aus der Kategorie Film/Video. Inga Helming inszeniert mit "Agrophobia" einen Metropolentrip als suggestiv aufgeladene Bilderreise, Tobias Kirchhof eröffnet den Blick in eine kalte Fabrik der Konsum-Zombies. Beide Arbeiten sind vollkommen frei von jeder Rücksicht auf didaktische Vorgaben. Bestens.
Dabei lebt die Ausstellung zum Piepenbrock-Förderpreis nicht allein von den Preisträgern, sondern gerade von jenen weiteren Positionen, die sich durch Eigensinn und Stringenz aus dem Bilderdefilee herausheben. Der ganz persönliche Tipp gilt zwei Zyklen aus dem Bereich der Grafik. Nora Herdegen besteht das Bravourstück, zu Büchners Novelle "Lenz" die Seelenzustände des Dichters in brillanten Lithografien festzuhalten. Julia Flachmeyer interpretiert Schillers Gedicht "Leichenphantasie" in abstrakten Radierungen als Lebensreise in den Tod. Zwei Bilderzyklen als intensive Selbsterforschungen. Absolut sehenswert!
Der Preis der Piepenbrock Unternehmensgruppe ging mit je 2000 Euro an Inga Helming (Zeichentrickfilm), Tobias Kirchhof (Film) und Zauri Matikashvili (Malerei/Installation).