Ausstellungen im Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück im Jahr 2006

"Samuel Bak. Leben danach" - Retrospektive

Ausstellung vom 25.5.2006 bis zum 1.10.2006

Das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück zeigt in der Ausstellung "Samuel Bak. Leben danach", vom 25.5.2006 bis zum 1.10.2006, eine Retrospektive des in Boston lebenden Künstlers. Die Ausstellung mit 50 Arbeiten gliedert sich in vier Bereiche. Im ersten Teil werden die erschütternden Zeugnisse aus dem Ghetto und dem Displaced-Persons-Camp in Landsberg vorgestellt. Sie zeigten das Talent und die künstlerische Begabung des damals 14-Jährigen. Es folgen Arbeiten aus den 19-sechziger Jahren, nach der künstlerischen Ausbildung in Paris, diese zeigen die Auseinandersetzung von Samuel Bak mit der gegenstandslosen Kunst dieser Epoche. Auch in diesen "Schwarzen Bildern", setzt sich Samuel Bak mit der Geschichte auseinander, obwohl sich Künstler dieser Epoche bemühten, Kunst ohne Geschichte zu schaffen. Im Hauptteil der retrospektiven Ausstellung werden weitere Bilder um das zentrale Bild "The Family" gruppiert um den künstlerisch, stilistischen Wechsel zu thematisieren, der sich in der Abwendung von der gegenstandslosen Malerei zu altmeisterlichen Techniken vollzieht. Das Thema der Erinnerung und das Verblassen dieser, steht dabei im Zentrum inhaltlicher Auseinandersetzung. Die in diesem Bereich gezeigte Auseinandersetzung mit der Malerei der Renaissance wird im letzten Teil der Ausstellung um das zentrale Motiv der Melancholie gepaart. Zusätzlich werden einige Bilder von Samuel Bak den Bildern der Dauerstellung "Felix Nussbaum. Der Maler" gegenübergestellt, um die Werke beider Künstler vergleichen zu können.
Samuel Bak wurde 1933 in Vilna, Lithauen geboren. Nach dem grausamen Zeiten des Krieges, emigriete er 1948 nach Israel. 1952 wird Samuel Bak in der Bezalel Art School in Jeusalem aufgenommen. Er entwirft Bühnenbilder und Kostüme für die Habimah und Ohel Theatres, Tel Aviv. 1956 wird er in Paris in die Beaux Art aufgenommen und studiert bei Prof.Jean Souverbie. Heute lebt und arbeitet Samuel Bak in Boston, USA.
Zur Ausstellung "Samuel Bak" ist ein zweisprachiger Katalog erschienen.

Auftragsarbeiten und "private Bilder" Nussbaums

Sonderausstellung vom 9.3.2006 bis zum 7.5.2006

Vom 9.3.2006 bis zum 7.5.2006 zeigt das Felix-Nussbaum-Haus, ergänzend zu der Dauerausstellung, eine Sonderausstellung mit Auftragsarbeiten und "private Bilder" Nussbaums, welche die besonderen Aspekte seines künstlerischen und kunsthandwerklichen Schaffens in den Jahren des Exils präsentieren. Die Ausstellung im Felix-Nussbaum-Haus umfasst mit rund 50 Exponaten, die Titelblätter für die Zeitschrift "Der Querschnitt" aus den Jahren 1932 bis 1934, sowie die um 1936 geschaffenen Filmszenen für den Zeichentrickfilm "Pit and Pegg’s Night-Adventure or how they are going to own a car" und die um 1938-1942 geschaffenen Keramikkacheln, mit deren Verkauf Felix Nussbaum seinen Lebensunterhalt sicherte. Auch werden verschiedene, um 1942 entstandene, Hinterglasbildchen mit anrührend kindlichen Motiven gezeigt. Felix Nussbaum schuf diese für Karin Ledel, die Tochter seines Künstlerfreundes Dolf Ledel. Ergänzt wird die Ausstellung noch durch eine Auswahl von Werken seines Künstlerfreundes Carl Rabus. Die Wege beider Künstler kreuzten sich in Südfrankreich, als auch in den Jahren des Exils in Ostende und Brüssel. Auch erlebte Carl Rabus, ebenso wie Felix Nussbaum, die Gefangenschaft in dem Internierungslager St. Cyprien. Der in den Jahren 1940 bis 1945 geschaffener Holzschnittzyklus zur Passion thematisiert das Leiden der Verfolgten während der NS-Zeit und zeigt zum Spätwerk Nussbaums, besonders seinem monumentalen Werk "St. Cyprien" aus dem Jahr 1942, deutliche Parallelen.

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