Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015
Ausstellung im Kunstgebäude der Universität Osnabrück
Ausstellung, Rahmenprogramm, Führungen und Abendveranstaltungen
Die für den Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015
nominierten Arbeiten sind vom 13.12.2015 bis zum 16.12.2015
im Kunstgebäude der Universität Osnabrück in der Seminarstraße 33,
täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu besichtigen.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder die Kunsttage mit einem Rahmenprogramm, Führungen und Abendveranstaltungen.
Die Termine hierfür sind:
Sonntag 13.12.2015, 15:00 Uhr - Große Kunstauktion
mit Werken der Studierenden Performance Acts
Zeichensal, im Anschluss Studiobühne
Montag 14.12.2015, 18:00 Uhr - Strickabend
für Anfänger und Fortgeschrittene
Zeichensal, Material mitbringen
Dienstag 15.12.2015, 18:30 Uhr - Karaoke-Zeichenabend
"Sing and Draw"
Mittwoch 16.12.2015, 18:00 Uhr - Performance Acts
Studiobühne, unter Leitung von Frau Prof. Dr. Kaesbohrer
Sonntag bis Mittwoch 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr - Führungen
Gruppenführungen nach Vereinbarung
Treffpunkt Haupteingang
Sonntag bis Mittwoch 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr - Kunst Cafe
Zeichensaal, Kaffee & Kuchen
Jury des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015
Die Jury des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015 zur Vergabe der Auszeichnung besteht aus:
Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Präsident der Universität Osnabrück
Maria-Theresia Piepenbrock, Piepenbrock Unternehmensgruppe, Berlin
Ursula Bode, Kunstkritikerin, Berlin
Prof. Klaus Drierßen, Universität Hildesheim
Prof. Thomas Rentmeister, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Freier Künstler, Berlin
Preisverleihung des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015
Die Eröffnung der Ausstellung und Preisverleihung des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015 findet schon am Freitag den 11.12.2015 ab 18:00 Uhr, im Studio Szenische Kunst [3. Etage], des Fach Kunst der Universität Osnabrück statt.
Zur Begrüßung der Preisverleihung sprechen Herr Prof. Dr. Wolfgang Lücke, der Präsident der Universität Osnabrück und Frau Prof. Sigrun Jakubaschke-Ehlers vom Fachbereich Kunst an der Universität Osnabrück.
Im Anschluss hält Frau Dr. Julia Draganovic, Direktorin der Kunsthalle Osnabrück, einen Vortrag mit dem Titel "Willkommen im Club: Über Gemeinschaften in der Kunstwelt und künstlerisch soziale Praktiken".
Mit der folgenden Preisverleihung wird Frau Maria-Theresia Piepenbrock die Ausstellung eröffnen.
Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015 - Fotoimpressionen
Die Preisträger des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015
Jan-Hendrik Brinkmann
- Auszeichnung für seine Arbeit "Das Kabinett des Herrn Brinkmann" im Bereich Lithografie und Siebdruck
Anabell Stellmacher
- Auszeichnung für ihre Arbeit "Untersuchung von natürlichen Materialien in Bezug auf Farbe, Konsistenz und Geruch" im Bereich Malerei
Leonie Hofhaus
- Auszeichnung für ihre Arbeit "Spannung in der Raumdarstellung auf der Fläche" im Bereich Malerei
Die für den Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015 vorgeschlagenen Studierenden wurden vorgeschlagen von den Lehrenden des Fachbereichs Kunst an der Universität Osnabrück:
Malerei
Prof. Dr. Hartmut Girke
Prof. Sigrun Jakubaschke-Ehlers
Apl. Prof. Thomas Rohrmann
Bildhauerei
Prof. Rainer Hagl
Druckgafik
Apl. Prof. Thomas Rohrmann
Szenische Kunst | Medienkunst
Prof. Dr. Barbara Kaesbohrer
Visuelle Medien
Prof. Claude Wunschik
Fotografie
Friederike von Behren
nominiert wurden im Jahr 2015
Malerei | Handzeichnung
Leonie Hofhaus, Marvin Knopf, Rafael Kuhnert, Franziska Müller, Anna Adels, Lena Brüner, David Budweg, Janina Kilimann, Jemma MacDonald, Lisa Roth, Rosemarie Sprute, Anabell Stellmacher, Anika Krauss
Handzeichnung
Helena Ruf
Bildhauerei
Pia Tabea Visse, Vanessa Mersch, Lisa Roth, Rafael Kuhnert, Annabel Langner. Maike Gödde
Druckgrafik
Lea Blumenkemper, Jan-Hendrik Brinkmann, Brigitte Meyen, Nicole Sommer
Szensiche Kunst | Medienkunst
Anna Horreis, Tabea Schüler
Visuelle Medien | Serigrafie
Christopher Abendroth, Lena Brüner, Olga Gertje, Nina Kutzner, Jan Schäffer, Jan-Hendrik Brinkmann
Fotografie
Lukas Gruenke, Stefan Diersmann, Sarah Dahm
Pressespiegel des Piepenbrock Kunst Förderpreis 2015
"Piepenbrock-Kunstförderpreis: Ohne Mut zum Risiko"
Ausstellung der Nominierten
von Dr. Stefan Lüddemann in der Neue Osnabrücker Zeitung vom 11.12.2015
Wandeln im Bambus-Hain, Suche nach Stille, die Kraft der Rituale – das Angebot einer Wellness-Messe? Nein, das sind zentrale Themen der Ausstellung zum Piepenbrock-Kunstförderpreis 2015. Den mutigen Ausgriff in ungewohnte Themenfelder wagen nur wenige Studierende.
Dabei kommt die aktuelle Ausstellung im Vergleich zu ihrem Vorgänger von 2014 allemal schlanker und griffiger, insgesamt auch qualitativ überzeugender daher. Weniger ist mehr: Mit nur noch 35 nominierten Studierenden ging das Fachgebiet Kunst der Universität Osnabrück in die Auswahl für den Piepenbrock-Kunstförderpreis. Vor einem Jahr waren noch 56 junge Frauen und Männer am Start. Die Reduktion betrifft auch die Ausstellungsräume. Das diesjährige Angebot wird nur im Gebäude des Fachgebietes selbst präsentiert. Nebenschauplätze entfallen. Die Konzentration zeitigt umgehend positive Effekte. Die Ausstellung wirkt insgesamt konzentrierter.
Rückzug in private Welt
Den ganz großen Ausgriff in Fragen des Themas und der Technik ihrer Kunst wagen gleichwohl nur wenige Studierende. Wer sich auf zentrale Themen einlässt, gewinnt schnell den Eindruck eines Rückzuges in eine überschaubare, private Welt. Garten Eden, Stille und Natur: Fast hat es den Anschein, als widmeten sich ausgerechnet angehende Künstlerinnen und Künstler lieber einer abgegrenzten, privaten Welt, als sich drängender Zeitprobleme anzunehmen.
Frage nach den Flüchtlingen
Marvin Knopf macht da eine der seltenen und deshalb umso dankenswerteren Ausnahmen. Sein Titel "Warum Grenzen und wenn ja, wie viele?" klingt penetrant nach einem Bestseller-Titel des Philosophen Richard David Precht. Seine Installation aus Drahtgittern und Ketten funktioniert dennoch bestens. Knopf bespannt die Wände seines kleines Labyrinths mit bemalten Collagen und traut seiner Arbeit zu, die aktuelle Flüchtlingsthematik packend in Bild und Betrachtererfahrung umzusetzen. Ein Stück weit gelingt das sogar. Viel wichtiger: Knopf liefert eine mutige Arbeit ab und hilft damit der ganzen Ausstellung.
Vitaminstoß für graue Tage
Das lässt sich von den anderen Positionen der im dritten Obergeschoss präsentierten Malerei nicht durchgehend sagen. Sicher, Rafael Kuhnert zeigt mit seinen "Transformationen" konzeptionell gut gemachte Bilder über die Wirkung von Bildern, Lea Brüners "Landschaften mit Bambus" überzeugen ebenso mit großen malerischen Qualitäten wie die "Obststillleben" von Annika Krauss, die für einen Vitaminstoß an grauen Tagen sorgen. Aber wer hat es unterlassen, bei den "Menschlichen Figuren" von Jemma MacDonald die Kitschbremse zu ziehen?
Malerei im Obergeschoss
Das Fachgebiet Kunst mobilisiert mit Zeichensaal und Ateliers für die Malerei immer noch die repräsentativste Etage seines Gebäudes und bildet damit eine eigentlich längst obsolete Rangfolge der Kunstgattungen mit der Malerei an der Spitze ab. Dabei punktet seit Jahren die im Erdgeschoss untergebrachte Grafik mit starken Beiträgen. Das ist in diesem Jahr nicht anders. Brigitte Meyen präsentiert mit ihrer Edition "True Norwegian Black Metal" die neben den Beiträgen von Marvin Knopf überzeugendste einzelne Arbeit. Man muss kein Anhänger der Black-Metal-Szene sein, um von der Kraft dieser intensiven Landschaftsbilder gepackt zu sein.
Rasante Entdeckungsreise
Auch die weiteren Grafikzyklen überzeugen. Das gilt insbesondere für Jan-Hendrik Brinkmanns "Das Kabinett des Herrn Brinkmann" als eine rasante Entdeckungsreise durch die eigene Biografie und Christopher Abendroths Folge zum Kopf der Medusa. Das alles ist handwerklich gut gemacht und konzeptionell durchdacht. Und dennoch bleiben Fragen. Die betreffen nicht nur den bisweilen befremdlich engen thematischen Fokus vieler der ausgestellten Werke. Fragwürdig erscheint auch, was dem Entwicklungsstand der aktuellen Kunst gar nicht entspricht, wie sehr die Arbeiten nach Genres separiert sind. Fehlt da am Fachgebiet die Ermutigung für das Wagnis?