UNREAL - Helle Jetzig

Osnabrücker Sonntagszeitung, NR.04, 23.1.2011, 28. Jahrgang, Seite 13

"UNREAL" - Helle Jetzig

Malerei auf schwarz-weiß Fotografie ab 18. März um 20 Uhr in der GALERIE schwarz | weiss.

Osnabrück. Der Titel der neuen Ausstellung von Helle Jetzig ist Programm. Unschwer sind zwar auf den Bildern die realen Orte Venedig und Amsterdam zu erkennen, die der Künstler im Rahmen seines Langzeitprojekts "Die Alte Welt" bereist hat, doch verrät die artifizielle Gestaltung, dass es sich hier nicht um Stadtportraits oder wahrheitsgetreue Abbilder handelt.
Ist schon die Schwarzweißfotografie als solche keine objektive Wiedergabe der Wirklichkeit, so steigert der Künstler deren Rätselhaftigkeit noch durch Überblendungen verschiedener
Motive, farbige Siebdrucke und eine gegenstandsfreie transparente Malerei, die intuitiv im Prozess des Malens selbst entsteht. Zusätzlich verfremden viele, immer wieder geschliffene Lackschichten die Bilder und verstärken deren ganz eigene Magie. Sie laden zum Schauen
und Schwelgen ein und verweigern sich doch eindeutigen Aussagen und Zuordnungen.

Die Sujets scheinen vertraut und fremd zugleich und so real wie unwirklich. Helle Jetzigs Werk ist geprägt von Ambivalenzen. Malerei und Fotografie, Darstellung und Abstraktion, Konstruktion und Intuition, Fotorealismus und Informell, Absicht und Zufall, Materialbild und technische Perfektion, Schwarzweiß und überbordende Farbigkeit, Transparenz und Dichte,
Tiefe und glatte Oberfläche, Imagination und Wirklichkeit sind Gegensatzpaare, die in
den Bildern zu leuchtenden surrealen Szenerien verschmelzen.


Die Ausstellung wird mit einer Vernissage am 18. März um 20 Uhr eröffnet und kann bis zum 2. Mai besichtigt werden.
Die Eröffnung in der Ausstellung erfolgt durch Prof. Dipl.-Ing. Dirk Junker. (PA)

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