Verkehrsverein Stadt und Land Osnabrück stellt Jahresgabe vor
Remarques Obelisk
Von Stefan Buchholz in der Neue Osnabrücker Zeitung vom 13.12.2011
Osnabrück. Zurück in die Zeit, als auch in Osnabrück das Geld nichts mehr wert war: Die neue Jahresgabe des Verkehrsvereins Stadt und Land Osnabrück (VVO) zeigt einen Ausschnitt aus Remarques Roman "Der schwarze Obelisk". Arsentij Pawlow hat dabei die Literatur lithografisch gebannt.
Der Osnabrücker Künstler suchte sich jene Romanszene aus, die im Inflationsjahr 1923 spielt. Die beiden Hauptdarsteller des Buches haben Essensmarken gehortet, können sie aber beim Walhalla-Wirt nicht einlösen. Denn der hat die Kellner instruiert, jedwede Bestellung der beiden zu überhören. Einzig der lautstark vorgebrachte "Befehl", sofort eine Order von jenem Tisch aufzunehmen, zeigt beim Personal Wirkung. Umso größer noch die Überraschung, als man feststellt: Der Kasernenhof-Ton stammt von einer Frau.
Es ist diese Szene, als der Wirt an den Tisch eilt, an dem sich besagte Frau und drei Herren befinden, die Pawlow ausgewählt hat. 78-mal hat er Remarques Schilderung lithografisch mal dunkler, mal heller bearbeitet. Und gleich der Hälfte von ihnen "noch einmal mit ölhaltiger Lithografiefarbe weitere Akzentuierungen verliehen", so Pawlow. Ausgesucht habe er die Szene eben wegen des Bezuges zu Osnabrück. Aber auch wegen seiner Liebe zu Remarque. Den Schriftsteller habe er schon in Russland gelesen, bekennt der 1983 in Sankt Petersburg geborene Pawlow.
Maria Feldkamp, zuständig für die Auswahl der Jahresgaben des VVO, hatte Pawlow nach eigenen Worten über ein Bild von ihm kennengelernt. "Seine Arbeiten zeigen Seelenzustände und die psychischen Dimensionen menschlichen Miteinanders."
Die Lithografien kosten je Blatt 60 Euro. Der Erlös fließt diesmal dem Kindertheaterprojekt "Oscar" und fünf Fördervereinen Osnabrücker Grundschulen zu.
Weitere Infos beim VVO: Telefon: 0541/2026020.