Ottmar Hörls Projekte und Ausstellungskonzeptionen (2012 - 2014)

und deren Art Multiples

"Goethe" - von Ottmar Hörl

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"Goethe" - Juni/Juli 2014 - Campus Westend in Frankfurt

Installation mit 400 Figuren anlässlich des 100. Geburtstages der Goethe-Universität Frankfurt, vom 11. Juni bis 21. Juli 2014 vor dem Haupteingang des Campus Westend in Frankfurt

Die Goethe-Universität Frankfurt feiert im Jahr 2014 ihren 100. Geburtstag. Der im Jahr 1749 in Frankfurt geborene und Zeit seines Lebens eng mit seiner Geburtsstadt verbundene Johann Wolfgang von Goethe ist als Namensträger so etwas wie ein Universalgelehrter seiner Zeit, Wissenschaftler und Dichter.
Das große Jubiläum 2014 bringt die Goethe-Universität als wichtige Institution Frankfurts in einen besonderen Dialog zu den Bürgern der Stadt und der Region. Um eine Brücke zu einer breiten Öffentlichkeit zu schaffen, wurde der mit Frankfurt sehr verbundene Künstler Ottmar Hörl von Seiten der Universität zu einer Installation vor dem Haupteingang des Campus Westend eingeladen.

"Karl der Große" - von Ottmar Hörl

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"Karl der Große" - April 2014 - Katschhof in Aachen


Installation mit 500 Figuren anlässlich des Aachener Karlsjahres 2014
vom 12. bis 27. April 2014 auf dem Katschhof in Aachen

"500 x Karl. Brauchen wir das? Haben wir nicht schon genug Karls-Bewusstsein in Aachen?
Karl wohin man schaut. Erst recht im Karlsjahr 2014 - dem Jahr, in dem sein 1.200. Todestag vielfältig Anlass für Veranstaltungen, Ausstellungen und inhaltliche Beschäftigung mit ihm bieten wird. Muss jetzt auch noch ein Kunstprofessor aus Nürnberg herkommen und unseren Karl nicht nur vervielfachen, sondern auch noch zum einen Meter "großen" Zwerg schrumpfen? Wo bleibt denn da die Hochachtung vor der historischen Figur? Ist das nicht am Ende sogar ein wenig respektlos? Ja, eben! Karl der Große muss im Karlsjahr nicht nur wissenschaftlich dargestellt, sondern auch symbolisch vom Sockel genommen werden.

Das schafft künstlerische Auseinandersetzung, denn Kunst stellt Wahrnehmungen und Sichtweisen in Frage. Deshalb reicht ein Karl nicht. Jeder von uns hat ein anderes Bild im Kopf, wenn er an Karl denkt, "seinen" Karl eben: den Vater Europas, den Frauenheld, den Ururururur-Ahn, den Sachsenschlächter, das Postkartenmotiv, den Missionar, den Visionär, den Kulturförderer und viele mehr. 500 Karls werden da schon zusammen kommen. Und wenn er schon auf ein überschaubares Maß schrumpfen darf, dann darf er auch ein bisschen knuffiger werden als die überhöhenden Historienbilder ihn darstellen. Und aus Plastik sein. Und ein bisschen kitschig sein. Denn wann ist Kitsch schöner, als wenn er sich als solcher zu erkennen gibt? Allerdings gehört dazu eine unverkrampfte Haltung zu Kultur, Gesellschaft und Geschichte. Kunst muss auch schon mal politisch unkorrekt sein und Spaß machen dürfen. Was sagt Konzeptkünstler Ottmar Hörl dazu? "Ich mache Kunst für die Menschen. Dafür ist Kunst im öffentlichen Raum da." Das ist der eine Aspekt. Der andere ist einer, der der Aachener Mentalität aus dem Herzen sprechen sollte: "Ich bin zum Lachen noch nie in den Keller gegangen." Und das steht den Bürgern einer Stadt, die gegen den tierischen Ernst sogar einen Preis verleiht, sehr gut zu Gesicht." (Stadt Aachen)

"Richard Wagner" - von Ottmar Hörl

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"Richard Wagner" - Juli-August 2013 - Stadtraum Bayreuth

 Schon m Jahr 2004, hatte Ottmar Hörl die "Wagner-Hunde" (Neufundländer – oder gerne "Russ" getauft) die Stadt einnehmen lassen. Zum 200. Geburtstag Richard Wagners hat die Stadt Bayreuth den Konzept-Künstler Ottmar Hörl zu den Feierlichkeiten des 200. Geburtstag Richard Wagners zu den Festspielen nach Bayreuth eingeladen. 2014 werden in der Installation “Richard Wagner” 500 Wagner-Figuren im Festspielpark und im Stadtzentrum von Bayreuth von Juli bis August 2013 die Festspiele begleiten.

 

"Auf einen Platz konzentriert oder im Stadtraum verteilt, werden meine Installationen zu visuellen wie greifbaren Hindernissen. Sie sollen ein Nachdenken auslösen, einen Moment des Innehaltens. Damit wäre die von mir intendierte Kommunikation mit der Gesellschaft angestoßen. Die Fortsetzung, persönliche Intensivierung oder Bewertung meines künstlerischen Angebots bleibt dabei jedem Einzelnen überlassen. Somit sind auch die temporäre Präsenz und das Auflösen der Installation ein wichtiger Bestandteil meines Konzepts. Übrig bleiben Impressionen, Bilder eines Eingriffs, der das Stadtbild vorübergehend verändert und den Alltag unterbrochen hat." (Ottmar Hörl)

"Victory - Zwerg" - von Ottmar Hörl

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"Victory - Zwerg" - "Der grüne Zweig" - Mai 2013 - Gammertingen

Es wird angenommen dass rund 25 Millionen kleiner Zwerge in deutschen Gärten stehen. Für den Künstler Ottmar Hörl waren sie seit jeher die fraglichsten und verachtetsten Figuren in der Kunstgeschichte. Hörl entwickelte daraus in den letzten 30 Jahren ein Vielzahl an Kunstzwergen, die er in Ausstellungen im öffentlichen Raum präsentierte. Der letzte entstandene Zwerg dieser Werkgruppe aus dem Jahr 2012 zeigt uns das "Peace" bzw. das "Victory" Zeichen. Ottmar Hörl stellt 500 dieser Zwerge in Mariaberg im Klosterquartier auf. Die Ausstellung wird um eine Vielzahl an weiteren Skulpturen, Bildern und Objekten im Inneren des Klosters ergänzt.

"Karl Marx" - von Ottmar Hörl

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"Karl Marx" - Mai 2013 - Porta-Nigra-Platz in Trier

 

Die Installation "Karl Marx“ mit 500 Karl-Marx-Figuren von Ottmar Hörl, vom 5.5.2013 bis zum 26.5.2013 auf dem Porta-Nigra-Platz in Trier, begleitet die Ausstellung "Ikone Karl Marx - Kultbilder und Bilderkult" im Stadtmuseum Simeonstift in Trier.

 

 

 

 

"Scouts, 2012" - von Ottmar Hörl

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"Scouts, 2012" - Juli/September 2012 - Freiluftausstellung "Arche 2012" im Klosterhof der ehemaligen Benediktinerabtei Seligenstadt

Auf dem Areal des Klosters, das ja auch eine „Arche“ darstellt – Schutzraum, Schrein und Schoß der Kirche – werden moderne Auffassungen zw. persönliche Aspekte des alten Themas präsentiert. Es ist ein erstaunlich aktuelles Thema: einerseits entstehen Massenhysterien, ausgelöst vom Glauben an den Weltuntergang 2012 laut Maya-Kalender, anderseits werden von nüchternen Wissenschaftlern Genbanken als moderne Archen Noahs errichtet, wo das Erbgut aller Arten des Planeten für die Zukunft verwahrt wird. Zu sehen sein werden Skulpturen von Madeleine Dietz, Ingrid Hornef, Ottmar Hörl, Georg Hüter, Nicolas Kerksieck, Titus Lerner und Christian Rösner.

"1.000 Rosen für Zweibrücken" - von Ottmar Hörl

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"1.000 Rosen für Zweibrücken" - Mai/Juni 2012 - Herzogplatz Zweibrücken

Wie kaum eine andere Blume bewegt die Rose die Vorstellungen der Menschen. Seit der Antike kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Im Mythos wird erzählt, wie aus dem Blut des sterbenden Adonis eine Rose erwuchs. Die christliche Ikonografie kennt sie als Sinnbild des Paradieses und als Mariensymbol. Durch die Kreuzzüge gerieten edle Rosensorten ins Blickfeld der höfischen Gesellschaft des Mittelalters, wobei als Folge in der Liebeslyrik der Troubadoure und in allegorischen Dichtungen wie etwa im "Roman de la Rose“ die Hochschätzung dieser Blume geradezu zelebriert wurde. Von da an hieß es in Europa, was schon lange für den arabischen und persischen Kulturraum Gültigkeit hatte: Öffnet Augen und Herzen für die Poesie! Wenn wir den Spuren der Rose in der Dichtung folgen, wenn wir in den Werken von Anakreon, Angelus Silesius, William Shakespeare, Goethe, Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Christian Morgenstern oder Gertrude Stein lesen, begegnen wir Versen der Weisheit, die dem tieferen Sinn des Lebens nachspüren. Liebe – Schönheit – Vergänglichkeit. Vergänglich ist die Rose, ewig jedoch ihr Bild. Die Rose wurde zum Orientierungssymbol für Erkenntnis, für Wege nach innen und außen, und sie wurde als Freiheitssymbol instrumentalisiert.

"Durch Jahrhunderte der Veredelung ist die Rose immer schöner geworden. Die Ästhetik der Rose aber ist eine erkämpfte Ästhetik. Die Schönheit kriegst Du nicht umsonst!“, sagt Ottmar Hörl. Dabei verweist er zugleich auf die Ambivalenz der Rose, dass sie Schönheit besitze und eben auch stachelig sei. "Die Rose kann verletzend sein. Wildrosen waren einst auch wehrhaftes Gestrüpp. Schönheit kann trügerisch sein. Die Rose jedenfalls resultiert aus einem System, das sich zu wehren weiß.“ Seine Roseninstallation auf dem Zweibrücker Herzogplatz versteht der Künstler als soziale Komponente und zugleich als Impuls, die Menschen vor Ort zu beglücken, in Schwingung zu versetzen durch eine Gemeinsamkeit stiftende Identität. So wird die Rose über ihre Symbolik hinaus zur "sozialen Plastik“ im Sinne eines anregenden Kommunikationsmodells.

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